Lautsprecherbausatz Flamenco 1 Basserweiterung
Ist das jetzt eine dritte Flamenco Variante, oder die erweiterte Variante der Einser? Beides, denn die Flamenco 1 mit deiser Basserweiterung ist ein Baukonzept der Flamenco 3. Eine Version, die für manche Situationen sinnvoll sein kann. Einerseits die Möglichkeit, der vollen Power beim Schreibtisch, wenn man sich mal vorstellt, dass die getrennte Basserweiterung unter dem Schreibtisch steht und die kleinen oben. Andererseits kann man natürlich auch nur die Kleinen verwenden oder die komplette Kombi im Wohnzimmer. Die geteilte Bauweise bietet also viel Flexibilität.
Der Lautsprecher-Technikbausatz enthält alle Elektronikbauteile, Lautsprecher, Teile und Zubehör, außer dem Holz für das Gehäuse.
Neugierig geworden? Hier geht es weiter zum ausführlichen Baubericht.
Flamenco 3 als alternatives Baukonzept
Ist das jetzt meine dritte Flamenco Variante, oder die erweiterte Variante der Einser? Natürlich beides, denn meine gebaute Variante ist ein Baukonzept der Flamenco 3. Ein Konzept, das durchaus für manche Situationen sinnvoll sein kann. Einerseits die Möglichkeit, der vollen Power beim Schreibtisch, wenn man sich mal vorstellt, dass die getrennte Basserweiterung unter dem Schreibtisch steht und die kleinen oben. Man kann natürlich auch nur die Kleinen verwenden oder die komplette Kombi im Wohnzimmer. Die geteilte Bauweise bietet also mehr Flexibilität, als wenn sie in einem Gehäuse gebaut wären.
Da ich ja auch schon die 2er gebaut habe stellt sich mir die Frage nach einem möglichen hörbaren Unterschied zu dieser neuen Variante. Der Unterschied soll ja relativ gering sein, aber das war auch nicht der einzige Grund, die Einser mit der Power der Basserweiterung zu ergänzen. Es ging mir schlussendlich darum, die Möglichkeiten zu erweitern, wie oben beschrieben, zumal sich die Erweiterung in halbwegs günstigen Ausmaß bewegt. Da wäre es eher schade, die Basserweiterung nicht zu bauen, wenn man schon die Einser gebaut hat.
Stilmäßig habe ich ja einen neuen Weg eingeschlagen, indem ich zwei kontrastreiche Holzarten verwende, dementsprechend habe ich die kleinen Einser, für oben drauf, auch gleich neu gefertigt. Erstmal hatte ich sie ja in Buche gebaut. Nach meiner Eiche/Schwarznuss Kombi bei den Flamenco 2, habe ich diese jetzt in Kirsch und Birke gefertigt. Das Gehäuse der Basserweiterung habe ich etwas abgeändert und dafür hatte ich einen Grund. Ich denke nämlich daran, die Kombination F1+Basserweiterung auch tatsächlich mal für den Schreibtisch zu verwenden und dazu müssten diese Gehäuse eben unter dem Tisch Platz haben. Und da der Tisch auch eine Lade hat, habe ich knapp nur etwas über 60cm Platz. Das fehlende Volumen, durch den Verlust in der Höhe habe ich in der Tiefe ergänzt.
Immer eine Riesenfreude wenn Pakete von Intertechnik eintreffen
Ja natürlich freut man sich aufrichtig, wenn ein Paket von Intertechnik eintrifft, das ist sicher zu vergleichen, wenn Frauen ein Paket von einem Schuh- oder Modeshop bekommen. Wie immer sauber verpackt, die Anleitung gleich griffbereit, einfach perfekt. Auch alle Teile der Frequenzweiche sind sorgfältigst getrennt verpackt.
Bereit zum ersten Einsatz
Die Zweier entwickeln ja eine ungeheure Dynamik und strotzen vor Kraft, wie wird sich hier die neue Kombi entfalten?
Zu was das Bändchen fähig ist, habe ich ja bei den Flamenco 1 und 2 schon beschrieben. Bei den F2 sorgen zwei 7" für Mittel- und Tiefton, bei den F1+Bass spielt der 5" der F1 den Mitteltieftonbereich und für den tiefen Bass sorgt ein 8". Wenn ihr mich jetzt nach dem Unterschied fragt, zwischen Flamenco 2 und 1+Bass, tja was glaubt ihr ist mächtiger, ein 7", der von einem weiteren 7er unterstützt wird oder ein 8er? Der 8" ist noch mächtiger, zum ersten Mal in meiner Baugeschichte musste ich beim Verstärker den Bass auf minus einstellen- auf minus 0,5 um genau zu sein, bei den F2 geht es noch knapp bei 0,5 über Null. Und selbst das geht gerade so, dass die Gläser nicht klirren. Die Gläser im Raum waren sozusagen der Maßstab für beide Lautsprechervarianten für die Basseinstellung. Obwohl der Raum an sich ganz und gar nicht optimal ist, um Lautsprecher probezuhören. Es ist kein Wohnraum, sondern ein Raum, der anderweitig genutzt wird. Aber in der Einspielzeit bleiben meine Lautsprecher oft für zwei bis drei Wochen noch in diesem Raum oder eben in der Werkstatt, bevor sie ein Wohnzimmer oder ihre Aufgabe "zugewiesen bekommen".
Klang, Dynamik und Experimente
Nichtsdestotrotz spielen beide Varianten ebenso luftig und fröhlich drauf los, zeigen keine Schwächen, unterscheiden sich minimal im mittleren Frequenzbereich, wo man den 3ern vielleicht den Vorzug geben könnte. Im Gesamteindruck allerdings kann ich die 2er keineswegs benachteiligen, da diese insgesamt erstmal sogar etwas harmonischer wirken. Was bei den 3ern aber auch daran liegen könnte, dass sie erst frisch fertiggestellt sind und die 2er doch schon einige Wochen bespielt werden. Genauso habe ich für mein Empfinden das Gehäuse nicht komplett ohne Sonofil ausgestattet, wie es im Bauplan empfohlen wird, sondern habe hinter dem Treiber vorerst eine halbe Matte eingesetzt. Was aber nicht heißt, dass das jetzt so bleibt, denn während der Einspielphase kann sich das durchaus noch ändern. Ich glaube auch, dass selbst diese Maßnahme eher dem Raum zuzuschreiben ist und ich das Sonofil wieder entfernen werde, wenn sie im Wohnraum stehen. Wie gesagt, die Eindrücke sind jetzt frisch nach den ersten Proben.
Etwas experimentieren kann man auch damit, die Bassreflexöffnung von den oben aufgesetzten Flamenco 1 mit Sonofil zu verschließen. Man sieht es ja eh nicht, da das Rohr hinten angebracht ist. Bei der Flamenco 3 als Standbox agiert der Tiefmitteltöner ja auch in einem geschlossenen Gehäuse, also ist es einen Versuch wert, dachte ich. Im angesprochenen Raum, ergab dies eine Verbesserung, so konnte ich die Sonofilmatte im Tieftongehäuse sogar wieder entfernen, interessant!
Musikrichtungen habe ich verschiedene probiert, neben jeglichen Stücken mit Zupf- und Streichinstrumenten, ist gerade auch Filmmusik grandios aus beiden großen Flamencos. Ich habe einige Stücke gespielt von Gustavo Santaolalla ("The Last of us") und Alexander Jaen ("Stampede" mit Lindsey Stirling), das ist schon ziemlich genial. Einige Stücke aus der Filmmusik von Avatar habe ich auch wiederentdeckt, wie "Jake's First flight", "Jake enter his Avatar World" ab Minute 2:50 und "Catering all the Navi' Clans" ab Minute 2:20, tja manche Musikstücke beginnen erst später richtige Highlight's zu werden. Tommee Profitt gehört derzeit auch zu meinen häufig gehörten Künstlern. "In the End" von Fleurie, sowie "Free" von Svrcina z.B., einmal mehr grandios. Bei Gesangsstimmen vielleicht minimale Vorzüge für die Flamenco 3. Meiner Ansicht nach, hat das verschlossene Bassreflexrohr den Flamenco 3 genau das gebracht, wo ich zuvor die F2 leicht im Vorteil erwähnt habe, sie haben im harmonischen Gesamteindruck dazugewonnen. Aber wie gesagt, für einen echten Vergleich werde ich sie mal im Wohnzimmer aufstellen und jetzt weiß ich ja, wo ich ansetzen muss.
Inzwischen habe ich doch den Eindruck, dass sich die beiden Modelle immer mehr und mehr gleichen. Was natürlich die Frage aufwirft, ob die Entwicklung beider Varianten nötig war. Ich sage, ja schon, beide haben ihre Berechtigung. Die F3 bzw. die F1+Basserweiterung, das ist die klassische Variante der ursprünglichen Entwicklung. Und die F2 sind unschlagbar in ihrer schlanken Bauweise, mit der gleichen Performance, wie bei der F3 und der möglicherweise minimal harmonischeren Dynamik. Dass ich jetzt zufällig beide Varianten gebaut habe, ist eher außergewöhnlichen Umständen zuzuschreiben. Erstmal die Einser gebaut für meine Eltern, vor lauter Begeisterung darüber entstand der Wunsch nach einer größeren Variante den Flamenco 2, also bekomme ich die Einser wieder für mich, als Computerlautsprecher. Und zuletzt entstand bei mir der Wunsch nach der Lösung mit der Basserweiterung.
Tja, das war's wieder einmal, bleibt mir nur noch meine Empfehlung abzugeben. Sie sind ein Preis- Leistungstipp, auf jeden Fall und zwar beide bzw. alle Flamenco- Bausätze.
Lautsprecherbau mal aus einer anderen Perspektive
Ich habe letztens ältere Bauberichte gelesen und da ist mir eine Meinung zum Lautsprecherbau hängen geblieben. Da schrieb jemand, dass man beim Lautsprecherbau in seinem Element ist und den Alltag quasi beiseite schiebt. Ja, man ist für diese Bauphasen wirklich in einer Welt, die wir längst vergessen haben, nämlich in unserer eigenen Gedankenwelt. Wie immer, wenn wir etwas aus eigenem Antrieb machen, nur machen die wenigsten etwas, sondern die meisten lassen machen und geben demjenigen Geld dafür. Kaufen liegt aber nicht in unserer Natur, sondern MACHEN. Kaufen entfernt uns immer mehr vom Menschsein und macht uns mehr und mehr zu reinen Konsumenten.
Es gibt viele tolle Bauberichte, wo die Leute hier mit einfachsten Mitteln ihre Bauvorhaben umsetzen, Leute die keine Werkstatt haben. Ich finde das wirklich toll. Nicht jeder hat so ein Glück, eine Werkstatt zu haben wie ich und als ich noch in einer Wohnung lebte, sehnte ich mich nach so einer Möglichkeit. Damals wusste ich nichts davon, dass man die Bauteile, also die Holzteile, fertig zum Zusammenbau bekommt, vielleicht gab es das damals auch noch nicht. Aber hätte ich keine Werkstatt, wäre das für mich sicher eine Option und das kann man auch in einer Wohnung zusammenbauen. Lackieren ist dann wiederum eine andere Sache. Gerade bei MDF, womit ja die meisten ihre Gehäuse bauen, ist die Oberflächenbehandlung verhältnismäßig aufwendig, mit isolieren, grundieren und lackieren. Holzplatten sind zwar teurer, aber die Oberfläche benötigt am Ende nur eine einfache "Ölung" mit einem sauberen Lappen, fertig.