Flamenco 2 – Kraft, Dynamik, klare Auflösung
Die zweite Konstruktion im Reigen der Flamenco-Familie ist eine Zweieinhalbwege-Box, die nach denselben Kriterien wie die Flamenco 3 mit interner Basserweiterung entwickelt wurde. Die Flamenco 2 ist ein Standlautsprecher, der trotz seiner handlichen Abmessungen mit einer ausgewachsenen Bassperformance punktet und beweist, dass er viel größer klingt, als seine smarten Abmaße es vermuten lassen.
Die Zielsetzung hinter diesem Lautsprecherkonzept ist es, das akustische Spielvermögen der Flamenco 1 mit zusätzlicher Basserweiterung in einem Lautsprechergehäuse zu vereinen und dabei das Volumen insgesamt zu verkleinern. Hier sind zwei 7 Zoll Tiefmitteltöner als Doppelbässe die ideale Grundlage. Um den Chassis ihre volle Bassgewalt zu entlocken, hat diese Lautsprecherbox ein doppelt ventiliertes Gehäuse, also zwei weit von einander entfernte Reflexrohre, die es ermöglichen, dass die Luftsäule im Gehäuse optimal schwingen kann.
Die Grundlage der Flamenco 2 sind die ziemlich perfekten 18 cm-Chassis Dayton Referenz RS180 mit dem besonders audiophilen Bändchen Neo CD 3.0., den wir schon in der Flamenco 1 ausführlich beschrieben haben.
Inhalt
1. Technik: Es geht doch! HoheTrennfrequenz von 3 kHz für audiophiles Bändchen.
2. Gehäusebau: Gehäuse mit doppelt ventiliertem Basssystem.
3. Klang: Authentisch und präsent, so präsentiert sich das harmonische Paar der Flamenco.
1. Technik: Es geht doch! Hohe Trennfrequenz von 3 kHz für audiophiles Bändchen
Die zweite Konstruktion im Reigen der Flamenco-Familie ist eine Zweieinhalbwege-Box, die nach denselben Kriterien wie die Flamenco 3 mit interner Basserweiterung entwickelt wurde. Die Flamenco 2 ist ein Standlautsprecher, der trotz seiner handlichen Abmessungen mit einer ausgewachsenen Bassperformance punktet und beweist, dass er viel größer klingt, als seine smarten Abmaße es vermuten lassen.
Die Zielsetzung hinter diesem Lautsprecherkonzept ist es, das akustische Spielvermögen der Flamenco 1 mit zusätzlicher Basserweiterung in einem Lautsprechergehäuse zu vereinen und dabei das Volumen insgesamt zu verkleinern. Hier sind zwei 7 Zoll Tiefmitteltöner als Doppelbässe die ideale Grundlage. Um den Chassis ihre volle Bassgewalt zu entlocken, hat diese Lautsprecherbox ein doppelt ventiliertes Gehäuse, also zwei weit von einander entfernte Reflexrohre, die es ermöglichen, dass die Luftsäule im Gehäuse optimal schwingen kann.
Die Grundlage der Flamenco 2 sind die ziemlich perfekten 18 cm-Chassis Dayton Referenz RS180 mit dem besonders audiophilen Fountek Bändchen neo CD 3.0., den wir schon in der Flamenco 1 ausführlich beschrieben haben.
Der Dayton Referenz RS180 ist in seiner Spielweise in der 7 Zoll-Klasse mit ca. 120 cm2 Membranfläche eine Ausnahmeerscheinung, der mit seidigem, fein aufgelösten Klang bis in den Hochtonbereich hinein spielen kann. Auch in diesem Frequenzbereich - am oberen Ende seines Arbeitsbereichs - kann er seinem kleinen Bruder, dem RS150 das Wasser reichen. In der Regel werden Membranen mit zunehmender Größe zu den Rändern hin immer weicher und spielen nur noch mit dem inneren Bereich der Membran bzw. der Staubschutzkalotte höhere Frequenzen.
Wird ein Tiefmitteltöner an ein Bändchen angekoppelt, muss er sauber bis in den Mittelhochtonbereich hineinspielen können. Eine schlechte Membrane verliert dabei durch Partialschwingungen, also die gegenläufige Verformung der Membrane bei bestimmten Frequenzen, im Hochtonbereich an Präzision. Dieser üblicherweise auftretende Verlust macht sich vor allem bei weiblichen Gesangsstimmen bemerkbar, da diese dann weniger präsent und eher gedämpft, kraftlos und rau klingen. Dieses Defizit ist bei einer Zweienhalbwege-Box mit zwei 7 Zoll Treibern und hoher Trennfrequenz von 3 kHz üblich und daher ist es auch verständlich, dass moderne Konstruktionen den Hochtöner meist tiefer im Bereich von 1,5 kHz bis 2 kHz ankoppeln (müssen), um genau die genannte Problemzone zu umgehen. Bei der Flamenco 2 gibt es dieses Defizit nicht: Männliche und weibliche Stimmen klingen sehr authentisch und präsent - ein definitiver Pluspunkt dieses Lautsprechers.
Messungen: Frequenzgang, Impedanz, Klirr, Wasserfall, Winkel.
2. Gehäusebau: Gehäuse mit doppelt ventiliertem Basssystem
Der Gehäusebau in klassischer DIY-Manier oder als Gehäusebausatz bei uns im Shop erhältlich.
Das Gehäuse hat die Maße 92 cm x 19,8 cm x 27,8 cm.
Front und Rückseite: 2 Stück 92 cm x 20 cm
Seitenwände: 2 Stück 92 cm x 24 cm
Böden: 4 Stück 16 cm x 24 cm
Die Bretterliste für 19 mm ist auf ganze cm gerundet. Diese stehen bei gutem Baumarktschnitt ca. 1 mm über und können somit sehr leicht plan verschliffen werden.
Die Wahl fiel auf den Gehäuse-Bausatz . Die Lamellos werden mit Leim vernetzt und die passgenauen Teile wie ein Puzzle zusammengesteckt.
Im hinteren Teil befindet sich noch eine Schattenfuge, wodurch die Rückwand sich dezent vom Rest absetzt.
Die zwei kleinen "Barhocker" werden zusammmen mit dem Deckel und der Seitenwand verleimt.
Zwei bis drei Spanngurte sind ideal. Sie ziehen das Gehäuse in die richtige Position. Gehäusebau einfach und effektiv geht doch.
Je nachdem was man vorhat, kann die Schallwand vorher oder nachher ihren Platz auf dem Gehäusekorpus finden. Die Chassis-Ausschnitte sind ja vorhanden, so dass nur noch ein bisschen Feinschliff von Nöten ist.
Die Tieftonweiche mit der Kernspule findet sehr gut auf der Rückwand hinter dem Tieftöner Platz.
Die Tiefmittel- und Hochtonweiche passt auf die Rückwand hinter dem Tiefmitteltöner. Platzprobleme gibt es hier nicht.
Das Trennbrett wurde geometrisch dahingehend optimiert, dass es einfach herzustellen und
mit einer Stichsäge gut auszuschneiden ist. So ist auch die Stabilität im Gehäuse gegeben
Die Bedämpfung besteht im Tief-Mitteltonfach aus ca. 1/2 Matte schwarzem Sonofil hinter dem Treiber und im Tieftonfach auf der Rückwand aus ca. 1/3 Matte schwarzem Sonofil.
Als Bassreflexrohre werden zwei HP70 ungekürzt eingebaut.
Eine Flamenco-Tänzerin in Rot, sie lockert das schwarze Gesamtbild auf.
Diesmal lag der Focus beim Ausprobieren, das macht halt immer wieder Spaß. Da lachte mich noch eine Dose Schultafel-Lack aus dem Regal an. Diese diente mir als Grundierung für den schwarzen Yacht-Lack. Die Schallwand und den Rest des Gehäuses habe ich mit dem Schultafel-Lack gestrichen, was mir vom Zeitfaktor und der Einfachheit entgegen kam.
Das Ausprobieren mit zwei schwarzen Farbtönen sollte keine Endzeitstimmung erzeugen, so entschloss ich mich für eine kleine meditative Arbeit, um vom Alltag runter zu fahren und versuchte mich in der Malerei.
Da der Lautsprecher Flamenco heisst, kann man die Dame mit ein bisschen Fantasie gut erkennen.
3. Klang: Authentisch und präsent, so präsentiert sich das harmonische Paar der Flamenco
Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen.
Die Flamenco 2 ist eine Alternative zur 3 wenn der Wohnraum eingeschränkt ist. Sie braucht sich nicht hinter der Flamenco 3 zu verstecken und steht ihr in nichts nach. Nur die handlichen Gehäusemaße können den einen oder anderen Musikhörer durchaus irritieren. Bei der Flamenco 2 zeigt sich wieder einmal, dass zwei 7 Zoll-Tiefmitteltöner es mit einem 8 Zoll-Chassis problemlos aufnehmen können. Auch die Nutzung des Gehäusevolumens ist bei der Flamenco 2 optimal gelungen, ebenso der Spagat zwischen Basspotenz und Mitteltonauflösung. Hier entscheiden die persönlichen Vorlieben. 2.5 Wege oder 3 Wege, jede hat ihre Schokoladenseiten.
Flamenco 2 – Design nach meinen Wünschen
Beitrag von FranzVor wenigen Monaten hörte ich in einem Hifi-Studio eine mich sehr ansprechende Box eines norddeutschen Anbieters, die mit ihrem Hochtonbändchen eine bemerkenswerte klare und saubere Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten aufwies. Einerseits war sie allerdings nicht ganz billig und andererseits wie fast alle marktüblichen Geräte nur in schwarz oder weiß zu haben. Beides sorgte dafür, dass ich von einem Kauf Abstand nahm.
Eigentlich erlaubt nur der Selbstbau von Lautsprecherboxen, optisch gestalterische Wünsche und klangliche Ansprüche so zu verbinden, dass Klang und Optik zur heimischen Einrichtung passen. Daher entschloss ich mich, es wieder einmal als Handwerker zu versuchen.
Der im Internet von der Fa. Intertechnik angebotene Bausatz zur Flamenco 2 mit einem Bändchenhochtöner weckte in mir die Hoffnung, ähnlich gute Klangeigenschaften wie von der Fertig-Box zu bekommen und dazu ein optisch passendes Gesamtbild zu erreichen. Dazu entwarf ich eine etwas veränderte Variante zur Flamenco 2 in Höhe, Breite und Tiefe, aber mit gleichem Volumen. Alle Holzteile dazu ließ ich im Baumarkt aus Leimholz (einigermaßen) passend zuschneiden.
Mit dem Ergebnis bin ich meinerseits nun sehr zufrieden. Alle Bauteile von Intertechnik kamen gut verpackt an. Die Bauanleitung war zur Genüge gefasst und nur mein handwerkliches Geschick sorgte dafür, dass der Bau doch einige Wochen andauerte.
Auch vom Klang bin ich positiv beeindruckt. Die Klangauflösung im Hochtonbereich empfinde ich als sehr sauber und der trockene und für die Größe der Box überraschend kräftige Bass beindruckt mich. Nun bin ich zu etwa einem Drittel des Preises der Kieler-Box doch noch zu einem gut klingenden und - für mich fast noch wichtiger - auch zu einem zur Einrichtung passenden Lautsprecherpaar gekommen.
FG aus Bayern
Flamenco 2 – kräftig, dynamisch und ein neuer Style
Beitrag von HerbertDie Flamenco 2 wollte ich bauen, da ich erstens bereits die kleinen Flamenco 1 gebaut habe und davon ziemlich begeistert bin und zweitens, der Platz trotzdem so begrenzt ist, dass die Flamenco 3 zu groß wären. Der Unterschied zwischen den Varianten 2 und 3 wird sich ja in Grenzen halten und speziell das Design passt ja geradezu perfekt zu den 2ern. Die 3er müsste ich ja dann noch einige Millimeter breiter bauen, wegen den Designrahmen.
Warum mir gerade die Flamencos zu zusagen? Zum Einen, wegen dem Hochtöner: Was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte, denn Bändchen konnte ich bis zu den Flamenco 1 nie länger anhören, weil sie mich leicht genervt haben. Dann baute ich eben die Flamenco 1 und war begeistert. Immer wieder entdecke ich neue Nuancen meiner bevorzugten Musik. Ich sitze manchmal vorm Computer und bin oft nicht mehr wegzubringen vom Musikhören, speziell in letzter Zeit, wo ich auch noch den Verstärker wechselte und ziemlich angetan bin, von einem Bluesound Powernode. Ich weiß Class D usw., aber ganz ehrlich, das Beste, was ich im Streamingbereich finden konnte.
Durch meine eh schon ziemlich vielen gebauten Lautsprechervarianten, bin ich nun schlussendlich bei Bändchenhochtönern angelangt. Es war ein Prozess, von "nicht glauben wollen" bis zu wachsender Neugierde und die Neugier hat halt gesiegt, immer wieder. Aber ist es nicht gerade unsere Neugier, die uns immer weiter treibt, die uns anspornt immer wieder unbekanntes auszuprobieren, um auch diese oder jene Erfahrung zu machen? Es wächst immer so ein Gefühl dieser Neugier, wie "die probiere ich noch, aber dann ist Schluss". Ob es dann tatsächlich irgendwann genug ist, weiß ich auch nicht. Eher nicht, denn es wird immer wieder neue Bausatzvarianten geben, die mich neugierig werden lassen.
Nachfolgend die Bilder vom Bauen der Flamenco 2
Eine neue Designidee
Ziel war es diesmal auch, einen eigenen Stil zu finden. So ist nun diese neue Optik entstanden. Die Kombination 2er Holzarten, die in ihrer Farbgebung einen Kontrast bilden und trotzdem harmonieren. Wobei es nicht immer zwingend eine zweite Holzart sein muss, so habe ich auch schon Eiche und den Farbton Mooreiche kombiniert, also Eiche auf Mooreiche gebeizt und geölt. Hier bei den Flamencos habe ich nun Eiche mit Schwarznuss kombiniert und verschieden oberflächenbehandelt. Die Eiche wurde mit einem Öl versehen, dass den natürlichen Rohholzeffekt der Eiche beibehält und die Schwarznuss wurde mit reinem Holzwachs versehen, damit eben die schöne Färbung der Schwarznuss zum Ausdruck kommt.Der schmale Rahmen um die Front entstand durch eine Falzfräsung, der Korpus selbst wurde auf Gehrung verleimt. Seiten, Deckel und Boden wurden für diese Falzfräsung etwas stärker konzipiert, damit sich am Volumen selbst nichts ändert. Für dieses Design eignen sich dementsprechend eher schlanke Lautsprecherkonstruktionen, da ja von vornherein breite Konstruktionen durch den Rahmen ja noch mehr in die Breite wachsen. Prinzipiell liebe ich dieses Design, auch wenn ich noch etwas skeptisch bin, wegen der minimalen Leimfläche bei der Gehrungsverbindung, wenn das Holz auch nur ganz gering nachtrocknet, könnte hier eine unschöne Öffnung entstehen.
Wachsen und Ölen
Den schmalen Eicherahmen habe ich vor dem Wachsen abgeklebt, damit das Eichenholz auch am Rand wachsfrei bleibt. Das Wachs selbst, wie auch das Öl sind völlig problemlos aufzutragen und dazu noch umweltfreundlich.Was für die Flamencos spricht ist der Bändchenhochtöner und dessen Abstrahlung in die Breite. Wenn man nicht im perfekten Stereodreieck sitzt, hören sich Kalotten schnell anders an, also vor allem beim Hochton merkt man den Unterschied schnell, denn der Klangeindruck wird "dumpfer", weil man ja nicht im Bereich den "Schallkegels" ist und das kann auch ganz schön nerven. Wir hören in verschiedenen Räumen ja meistens Musik, wenn wir uns bewegen, oder wenn wir am Tisch sitzen und nicht im Couchbereich, woraufhin die Lautsprecher ausgerichtet sind. Hier hat nach meinem Empfinden ein Bändchen schon seine Vorzüge, da eben die Abstrahlung in die Breite viel besser ist.
Und noch etwas spricht ganz klar für die Flamenco-Serie und zwar für alle: das unfassbare Preis- Leistungsverhältnis. Man bekommt nicht nur großartige Chassis sondern auch eine perfekte Frequenzweiche. Entweder schon fertig aufgebaut, oder halt auf Leiterplatten aufzubauen.
Die kleinen Flamenco1 haben mich damals überrascht, die Flamenco2 sind die Fortsetzung. Einfach genial! Mehr braucht es doch gar nicht oder? Perfekte Abstimmung, tolle Dynamik und ein Hochtöner, der mir immer wieder offeriert: Warum habe ich Bauvarianten mit Bändchen nur so spät entdeckt? Dasselbe würde dann wohl auch für die Beryllium-Hochtöner der Satorique-Serie gelten. Und schon wieder keimt meine Neugier!
Die ersten Fotos entstehen meist in der Werkstatt und tatsächlich bleiben sie dort auch für ein, zwei Wochen. Erstens habe ich dann für etwa 2 Wochen einen wunderbaren Klang in der Werkstatt und zweitens verbreiten auch Öle Gerüche, die sich erst nach einigen Tagen verflüchtigen. Erst wenn es soweit ist, dass sie halbwegs geruchlos sind, kommen sie in den Wohnraum.
Einen Punkt habe ich noch!
Zum Klang, was ja doch für die meisten hier wichtig ist, kann ich sagen, lest erstmal meine Beschreibung bei der Flamenco 1! Bei den kleinen ist das Bändchen eher präsent, was zu einer unheimlich tollen Auflösung beiträgt. Bei den großen Flamenco 2 tritt das Bändchen zwar etwas in den Hintergrund, verliert aber nichts von seinen Stärken. Eine großartige Klangauflösung trifft auf eine wunderbare Abstrahlung in die Breite und erfüllt den ganzen Raum. Die zwei 7" tun ihr Übriges und die tiefen Töne sind gegenüber den Flamenco 1 jetzt wesentlich präsenter und sorgen für eine harmonische Dynamik, so würde ich das jedenfalls nennen und ich denke, dass ist auch eine sehr treffende Beschreibung.Man darf hier nicht vergessen, die kleinen Flamenco 1 sind gerade mal 20x20x33cm groß, liefern für diese kleine Größe eine wunderbare Performance, sind aber wohl eher als Computerlautsprecher oder Lautsprecher für kleinere Räume, wie für Küche, Büro oder Zimmer gedacht. Obwohl ich mir da gar nicht so sicher bin, denn sie liefern nebenbei auch eine Dynamik ab, die erahnen lässt, wie die zwei größeren Varianten, Flamenco 2 + 3, klingen können. Und das tun sie auch, die Flamenco 2 werden dem Versprechen gerecht, was die kleinen Flamenco 1 geben. Die Flamenco 2 schaffen ja genau das, was man als Lautsprecherbauer eigentlich die ganze Zeit sucht, Kraft, Dynamik und eine klare Auflösung und ich kann mich nur wiederholen, noch dazu zu einem Spitzenpreis.
Flamenco 2, Olivers Erstlingswerk
Beitrag von OliverIch mag Musik. Leider komme ich viel zu selten dazu, meine Musik in Ruhe zu hören. Wenn ich dann aber die Ruhe finde, dann soll meine Musik auch gut klingen. Nein, nicht einfach nur gut, sondern stimmungsvoll, mitreissend und so, dass ich nicht mehr aufhören möchte.
Das Bessere ist Feind des Guten.
Diesem Motto folgend kam mir irgendwann die Idee, mir ein paar tolle Standboxen selber zu bauen. Eigentlich bin ich mit meiner Musik und dem Sound sehr zufrieden, aber ich wollte etwas Besonderes erschaffen, was man eben nicht im Laden kaufen kann. Also landete ich im Selbstbau-Shop von Intertechnik, stöberte rum, schrieb eine Mail und telefonierte kurz darauf mit Marcus Nötzel, der mir sehr bei meiner Entscheidungsfindung half. Nun wusste ich: Es sollten Flamenco 2 werden, ich mag Bändchen-Hochtöner und die Kosten waren überschaubar. Schließlich war es ein Experiment mit unklarem Ausgang, ich bin nämlich so ganz und gar kein Handwerker.
Also: Bausatz bestellt, Frequenzweichen löten kann ich wohl, Fräsen nicht so, also habe ich auch die Schallwände bestellt. Den Rest des Gehäuses wollte ich in Echtholz bauen. So war die Idee. In der Realität konnte ich aber kein Holz finden, das mir gefiel, also wurde gemäß Bretterliste alles in MDF vom Baumarkt zugeschnitten. Der dann folgende Zusammenbau der Gehäuse ging relativ problemlos, jedoch nicht ohne kleinere Schwierigkeiten.
Schwierigkeit 1: Löcher bohren mit 97mm Durchmesser für die Bassreflexrohre.
Lösung: Eine stufenlos verstellbare Lochsäge (gibt's u.a. von Wolfcraft bei Amazon), allerdings musste ich ein paar "Probebohrungen" machen bis der richtige Durchmesser gefunden war.
Schwierigkeit 2: Die gelieferte Schallwand hat eine Schattenfuge, die mir nicht gefällt. Lösung: Schattenfuge zuspachteln. dazu muss allerdings das Gehäuse komplett fertig gebaut, verschlossen und verleimt werden. Dies fürt zu Schwierigkeit 3.
Schwierigkeit 3: Wohin setze ich die Polklemmen für die Anschlusskabel?
Hier habe ich lange drüber nachgedacht, aber es änderte nichts. Ich hätte sie gerne möglichst weit nach unten gesetzt, aber wenn das Gehäuse zu ist, dann kommt man dort nicht mehr ran, um innen die Kabel anzuschliessen. Also mussten die Löcher irgendwo dorthin, wo man durch die Ausschnitte in der Schallwand noch herankommt. Also dort, wo später ungefähr die Frequenzweichen sitzen werden.
Also: Löcher etwas unterhalb der Tieftöner gebohrt, und zwar idealerweise BEVOR das Gehäuse komplett geschlossen wird....!
Als kleine Abwechselung habe ich nun erstmal die Frequenzweichen bestückt. Es ist im Bausatz wirklich an alles gedacht worden, Kabelbinder, Schrauben, alles da. Dazu gibt es bei Youtube ein Video von Intertechnik, was sehr sachlich den Aufbau von Frequenzweichen beschreibt - eine gute Hilfe.
Zum Video Bericht: https://www.youtube.com/watch?v=dXIHbjQr99I
Überrascht war ich vom Gewicht der Tieftonweiche: Satte 1,2 kg brachte das Modul auf die Küchenwaage meiner Frau, weshalb ich mich dazu entschied, die Tieftonweiche im Inneren des Lautsprechers so zu montieren, dass sie auf den "Barhockern" abgestützt steht, und somit nicht das gesamte Gewicht von den Schrauben getragen werden muss.
Schwierigkeit 4: Mit der neuen Einbauposition der Tieftonweiche verdeckte ich meine Löcher für die Polklemmen.
Lösung: Jammern half nichts. Es mussten neue Löcher gebohrt werden, diesmal zwischen Tieftöner und Mittel-Tieftöner, und das ganze aufgrund des mittlerweile schön verleimten Gehäuses durch die Ausschnitte in der Schallwand. Wohl dem der einen kleinen (!) Akkubohrer besitzt!
Die gute Nachricht: Es war noch genug Spachtelmasse übrig, um die alten Löcher wieder zu verschliessen!
Shabby-Look haben wollte. Dann nochmal stellenweise durchgeschliffen und mit schwarzem Wachs final behandelt. Der Shabby-Look hat den netten Nebeneffekt, dass kleine Fehler und Pfuschereien meines laienhaften Holzbaus nicht so auffallen....! :-)
Nun noch Kabel anlöten, Chassis einsetzen und festschrauben - fertig!
Und nun stehen sie hier im Wohnzimmer und haben bis jetzt etwa 20 Stunden gespielt: Meine selbstgebauten Flamenco 2 Boxen, die mich ein wenig mit Stolz erfüllen!
Der Klang lässt sich natürlich nur schwer beschreiben. Zunächst bin ich über den tiefen und mächtigen Bass erstaunt. Man fragt sich, wo die ganzen Bässe herkommen - Wahnsinn. Ich höre viel unplugged Konzerte, da habe ich vorhin schonmal etwas Bass rausgedreht. Die Stimmen sind wunderbar authentisch, und insgesamt würde ich das Klangbild als warm und stimmig bezeichnen. Ich bin sehr gespannt, wie es ist, wenn alles eingespielt ist und wir uns aneinander gewöhnt haben.
Abschließend muss ich sagen: Das Experiment war erfolgreich! Der Selbstbau hat mir viel Spaß gemacht und ich bin der lebende Beweis dafür, dass man kein Holzwurm sein muss, um einen halbwegs vernünftigen Lautsprecher gebaut zu bekommen! Die Unterstützung von Intertechnik ist super, der Bausatz war annähernd perfekt mit allem drum und dran und meine Fragen beim Bau wurden sehr schnell beantwortet.
Ich werde sicherlich noch ein zweites mal unter die Lautsprecher-Selbstbauer gehen. Nun möchte ich aber erstmal eine zeitlang in Ruhe Musik hören.
Vielen Dank, Marcus!
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