Der mitleidige Blick auf die dünne Kiste, die den kleinen "Bass" recht verloren aussehen lässt, die schutzbedürftige Zerbrechlichkeit, die den Mann zur Glucke mutiert, der ansprechend geringe Preis sind eher Fakten, die den großen Erfolg dieser Box erklären. Dabei auch noch ein paar der bekannten Schwächen einer solchen Konstruktion auszubügeln, schrieben wir uns auf die Fahnen, als wir die Arbeit an der Family 11 begannen.
Der Bausatz enthält eine spezielle Leiterplatte für sicheren und einfachen Aufbau, Anschlußklemmen, Innenverkabelung, Schrauben, original Sonofil, selektierte Audyn Kondensatoren und Spulen, Bauplan.
Lautsprecher-Selbstbausatz Family 11 mit Gradient Lautsprechern ohne Gehäuse.
Bereits die kleine Needle, unsere kleine mit einem Breitb%ae%nder best%ue%ckte Transmissionline, ist erfolgreich, obwohl die Membranfl%ae%che eigentlich zu gering f%ue%r eine ordentliche Basswiedergabe ist, obwohl der Hub im Mittelhochtonbereich viel zu hoch f%ue%r eine saubere Wiedergabe ist und obwohl der Hochtonbereich viel zu geb%ue%ndelt abstrahlt. %br%%br%Woher kommt denn nun der Erfolg? Ganz einfach: Sie macht auch einiges richtig. Sie macht eindeutig Spa%ss% beim H%oe%ren. Auch wenn sie jeder Zweiwegebox technisch eindeutig unterlegen ist. Und wenn wir aus der Needle ein Zweiwegekonzept ableiten? %br%%br%Voila: Hier ist die Family 11. /media/1526987482_groessenvergleichneedlehighjack14_123569.jpgSo sollte es gelingen, etwas mehr sauberen Pegel aus einer Standbox mit minimaler Standfl%ae%che herauszuholen. Und gleichzeitig das Rundstrahlverhalten zu verbessern. Die Family 11 stellt sich dieser Herausforderung geradezu unerschrocken - denn: Viel gr%oe%%ss%er ist sie nicht.Wie bei den Projekten der Family Reihe %ue%blich, haben wir einmal mehr auf die Gradient-Select-Serie mit ihrem einzigartigen Preis-Leistungs-Verh%ae%ltnis zur%ue%ckgegriffen. Somit stand der Hocht%oe%ner bereits fest, es gibt n%ae%mlich nur einen in dieser Serie. /media/1526988090_gradientgdt104n_123572.jpg/media/1526988096_gdt104nzeichnung_123573.jpgKombiniert wurde er dann mit dem W 115-4, der in dieser Bauanleitung sein Deb%ue%t feiern darf. Der entsprechende Acht%oe%hmer d%ue%rfte eindeutig die schlechtere Wahl in einer wirkungsgradschwachen Transmissionline sein, zumal der Frequenzgang beider Versionen nahezu identisch ist - ebenso wie die anderen technischen Daten. /media/1526988065_gradientw115_123570.jpg/media/1526988073_gradientw115zeichnung_123571.jpgNachdem wir die Chassis f%ue%r das Projekt ausgew%ae%hlt haben, geht es an die Berechnung bzw. Gestaltung des Geh%ae%uses, wir haben ja eine schlanke Konstruktion vorgegeben. Eine TQWT (Tapered Quarter Wave Tube, also ein Viertelwellenl%ae%ngen-Laufzeitleitungslautsprecher) w%ae%re m%oe%glich gewesen, sie h%ae%tte sogar eine der Needle vergleichbare Form bekommen. %br%%br%Doch wir wollten die Box noch schlanker gestalten. Das Akustik-Kammern-Reflex Prinzip hatten wir zudem noch nicht weiter analysiert, entsprechende Messungen standen noch aus. So ersannen wir eine d%ue%nne S%ae%ule mit 96 x 10 x 10 cm Innenma%ss%en, der laut LspCAD als Reflexbox auf 67 Hz abgestimmt im Halbraum folgenden Verlauf nehmen sollte:/media/1526988368_simulation_123574.jpgDie Messungen entstanden auf unserem Messplatz mit einem Abstand des Tieft%oe%ners zum Boden von etwa 1,5 m./media/1526988556_acramplitude_123575.jpg/media/1526988641_acrimpedanz_123577.jpgDie beiden Messungen entstanden mit unterschiedlichem Innenleben: Einmal mit einer halben Matte original Sonofil (blaue Messkurve), sauber in die Box gefaltet, und zum anderen mit drei Brettern, die zwischen den Kammern einen Durchlass von 80 % der Membranfl%ae%che offen lie%ss%en (rote Messkurve). Die Unterschiede sehen auf den ersten Blick wenig dramatisch aus und doch zeigt sp%ae%testens die Impedanzmessung, dass sich mit dem Acoustic-Chamber-Reflex-Kabinett eine Bauform ergibt, die %ae%hnlich einer Transmissionline arbeitet. Weitere Messungen deuteten darauf hin, dass die Durchlassfl%ae%che sowie die Gr%oe%%ss%e der einzelnen Kammern keinen entscheidenden Einfluss auf den Klang haben, sondern lediglich dem Feintuning dienen, wie wir es von der L%ae%nge des Reflexkanals einer Bassreflexbox gewohnt sind.Da die Computersimulation f%ue%r den W 115-4 nach einer Kammer mit 3 Litern verlangte, w%ae%hlten wir f%ue%r die erste Kammer diese Gr%oe%%ss%e. Die weiteren Kammern verkleinerten wir ein wenig. So ganz nebenbei dienen die Trennbrettchen zu den anderen Kammern der Geh%ae%useversteifung./media/1526656075_highjack_vorna_123556.jpg/media/1526656075_highjack_hinta_123551.jpg/media/1526656075_highjack_seita_123552.jpg/media/1526656075_highjack_2_123550.jpg
Die Geh%ae%usezeichnung ist wieder zum Download verf%ue%gbar.Von der recht einfachen Geh%ae%usemontage haben deswegen auch nur einige Fotos gemacht. /media/1526656075_ft14bau01_123534.jpg/media/1526656075_ft14bau05_123538.jpg/media/1526656075_ft14bau06_123539.jpg/media/1526656075_ft14bau08_123541.jpg/media/1526656075_ft14bau11_123543.jpg/media/1526656075_ft14bau13_123545.jpgNach dem Geh%ae%usebau ging es an den Einbau der Technik: D%ae%mmstoff, Lautsprecherchassis, Bassreflexrohr - Moment mal, da fehlt doch etwas? Ja, richtig: Die Frequenzweiche musste ja erst noch von uns entwickelt werden, wer den fertigen Bauplan nachbaut, hat es bedeutend einfacher und kann auf eine fertig aufgebaute Frequenzweiche zur%ue%ckgreifen.%br%%br%Also sorgten wir bei der Entwicklung daf%ue%r, dass die Kabel zu den Chassis von au%ss%en zug%ae%nglich waren, und begaben uns an die Dimensionierung der Weichenbauteile. Dabei orientierten wir uns an einem vorherigen Projekt bei dem zwar zwei W 115-8 verwendet wurden, die allerdings letztendlich in Parallelschaltung auch wieder vier Ohm ergeben. Also starteten wir den Versuch, nur den Spannungsteiler des Hocht%oe%ners an die neue Situation anzupassen - und h%oe%re da, diese Art Weichenentwicklung ging in diesem Falle auf - das Endergebnis gefiel uns. /media/1526656421_highjack1aweiche_123558.jpgDa stellte sich fast zwangsl%ae%ufig eine weitere Frage: Wie ist denn das Zusammenspiel der Family 11 und der Family Center im Heimkino? Bei gleichem Weichenaufbau liegt das doch auf der Hand. Auch eine Kombination mit der Family 12 bietet sich an. Nun ja, gro%ss%e Heimkinos im Keller kann man damit nicht beschallen, doch in kleineren R%ae%umen stellt diese Kombination durchaus eine Alternative. F%ue%r gr%oe%%ss%ere R%ae%ume empfehlen sich dann doch die Family 14 und Family 18.%br%%br%Die Weiche montierten wir letztendlich mit Schrauben auf der R%ue%ckwand hinter dem Hocht%oe%ner und zogen das Kabel mit einer mittels Schraube beschwerten Schnur durch den Irrgarten nach unten zum Anschlussterminal. Vor der Endmontage der Lautsprecherchassis wurde das D%ae%mm-Material passend platziert und das auf 8,5 cm gek%ue%rzte Bassreflexrohr eingeklebt. Dann konnten endlich die Chassis verl%oe%tet und montiert werden.Dann kam wieder der spannendste Moment beim Lautsprecher(selbst)bau: Der Umzug in den H%oe%rraum mit einer ausdr%ue%cklichen Einladung zum Klangtest, denn Messger%ae%te haben zwar Mikrofone, aber keine Ohren. Diesmal haben wir f%ue%r den Test einen altgedienten "Luxman L 215"-Stereoverst%ae%rker f%ue%r die H%oe%rsession eingesetzt, der seine Aufgabe im Vergleich zu so manch neuem Heimkinoreceiver ganz gut erledigt. Passend zum Klangtest bekamen wir Kundenbesuch, der selbstverst%ae%ndlich gespannt auf die Neulinge war, als wir durchblicken lie%ss%en, dass sie gerade frisch aus dem Testlabor umgezogen waren.%br%%br%Also begannen wir mit "Eleanor Rugby" von Musica Nuda auf CD die H%oe%rsession. Der gestrichene Bass lieferte ein ungeheures Fundament, die S%ae%ngerin stand mit unglaublich viel Luft im Raum. Diese Performance gelangte allerdings aus einem P%ae%rchen Symphony 84 in den H%oe%rraum - wir mussten das High-Jack-P%ae%rchen ja erstmal anklemmen. Also bereiteten wir uns auf eine f%ue%rchterliche Erfahrung beim Umklemmen vor - meist sind deutlich kleinere und preiswertere Boxen im direkten Vergleich zu gr%oe%%ss%eren ja kaum zu ertragen. Doch statt entt%ae%uschter Schm%ae%hrufe erntete die Family 11 anerkennendes Staunen seitens des Publikums. Der Klang %ue%berraschte selbst bei komplexen Aufnahmen wie "In der Halle des Bergk%oe%nigs" aus den Apocalyptica-Celli mit Aufl%oe%sung und B%ue%hne, ohne in eine L%ae%rmorgie abzudriften./media/1526994566_highjackpaar_123579.jpgDie vergleichsweise hinzugezogene Needle machten ihren Job nicht einmal deutlich schlechter, und doch sind die Family 11 eine ganz andere Hausnummer, was die Grob- und die Feindynamik sowie die Tiefe der B%ue%hne angeht. Die Needle geh%oe%rt nach wie vor zum Besten, was aus einem winzigen Breitb%ae%nder herausgekitzelt werden kann, und doch ist eine gr%oe%%ss%ere Box nat%ue%rlich im Vorteil. Au%ss%erdem war der H%oe%rbereich der Needle quasi als Sweet Spot auf die Sofamitte begrenzt, w%ae%hrend die High Jack durchaus das ganze Sofa akustisch ausleuchtet. So haben wir mit der Family 11 quasi die bauartbedingten Schachstellen der Needle ausgemerzt, was uns durchaus gelungen ist, wie sp%ae%ter durch weitere Klangtests belegt wurde. Kein Wunder, denn bei gleicher Geh%ae%usebreite weist die High Jack deutlich mehr Membranfl%ae%che als die Needle auf und der zus%ae%tzliche Hocht%oe%ner sorgt nebst besseren Rundstrahlverhaltens auch f%ue%r eine schnellere Aufl%oe%sung./media/1526656075_ft14bau_14_lzn_lzn_123533.jpgDa die Besucher eigentlich gr%oe%%ss%ere Boxen h%oe%ren wollten, wechselten wir ein wenig bevor wir letztlich wieder auf die Family 11 zur%ue%ckgriffen, was uns gleich einen Spontankauf des preiswerten Bausatzes bescherte. Das einfache Geh%ae%use ohne komplizierte Winkelzuschnitte kann im Baumarkt komplett zugeschnitten und auch von Selbstbau-Einsteigern problemlos aufgebaut werden. Selbst in kleinen R%ae%umen st%oe%rt sie dank m%oe%glicher wandnaher Aufstellung die Einrichtung nicht. So ist die High Jack quasi eine "Einstiegsdroge" in den Lautsprecher-Selbstbau: Man kann bereits sehr, sehr gut Musik mit ihr h%oe%ren.%br%%br%Intertechnik
Family11
Bereits die kleine Needle, unsere kleine mit einem Breitbänder bestückte Transmissionline, ist erfolgreich, obwohl die Membranfläche eigentlich zu gering für eine ordentliche Basswiedergabe ist, obwohl der Hub im Mittelhochtonbereich viel zu hoch für eine saubere Wiedergabe ist und obwohl der Hochtonbereich viel zu gebündelt abstrahlt.
Woher kommt denn nun der Erfolg? Ganz einfach: Sie macht auch einiges richtig. Sie macht eindeutig Spaß beim Hören. Auch wenn sie jeder Zweiwegebox technisch eindeutig unterlegen ist. Und wenn wir aus der Needle ein Zweiwegekonzept ableiten?
Voila: Hier ist die Family 11.
So sollte es gelingen, etwas mehr sauberen Pegel aus einer Standbox mit minimaler Standfläche herauszuholen. Und gleichzeitig das Rundstrahlverhalten zu verbessern. Die Family 11 stellt sich dieser Herausforderung geradezu unerschrocken - denn: Viel größer ist sie nicht.
Lautsprecherchassis
Wie bei den Projekten der Family Reihe üblich, haben wir einmal mehr auf die Gradient-Select-Serie mit ihrem einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis zurückgegriffen. Somit stand der Hochtöner bereits fest, es gibt nämlich nur einen in dieser Serie.
Kombiniert wurde er dann mit dem W 115-4, der in dieser Bauanleitung sein Debüt feiern darf. Der entsprechende Achtöhmer dürfte eindeutig die schlechtere Wahl in einer wirkungsgradschwachen Transmissionline sein, zumal der Frequenzgang beider Versionen nahezu identisch ist - ebenso wie die anderen technischen Daten.
Nachdem wir die Chassis für das Projekt ausgewählt haben, geht es an die Berechnung bzw. Gestaltung des Gehäuses, wir haben ja eine schlanke Konstruktion vorgegeben. Eine TQWT (Tapered Quarter Wave Tube, also ein Viertelwellenlängen-Laufzeitleitungslautsprecher) wäre möglich gewesen, sie hätte sogar eine der Needle vergleichbare Form bekommen.
Doch wir wollten die Box noch schlanker gestalten. Das Akustik-Kammern-Reflex Prinzip hatten wir zudem noch nicht weiter analysiert, entsprechende Messungen standen noch aus. So ersannen wir eine dünne Säule mit 96 x 10 x 10 cm Innenmaßen, der laut LspCAD als Reflexbox auf 67 Hz abgestimmt im Halbraum folgenden Verlauf nehmen sollte:
Die Messungen entstanden auf unserem Messplatz mit einem Abstand des Tieftöners zum Boden von etwa 1,5 m.
Die beiden Messungen entstanden mit unterschiedlichem Innenleben: Einmal mit einer halben Matte original Sonofil (blaue Messkurve), sauber in die Box gefaltet, und zum anderen mit drei Brettern, die zwischen den Kammern einen Durchlass von 80 % der Membranfläche offen ließen (rote Messkurve). Die Unterschiede sehen auf den ersten Blick wenig dramatisch aus und doch zeigt spätestens die Impedanzmessung, dass sich mit dem Acoustic-Chamber-Reflex-Kabinett eine Bauform ergibt, die ähnlich einer Transmissionline arbeitet. Weitere Messungen deuteten darauf hin, dass die Durchlassfläche sowie die Größe der einzelnen Kammern keinen entscheidenden Einfluss auf den Klang haben, sondern lediglich dem Feintuning dienen, wie wir es von der Länge des Reflexkanals einer Bassreflexbox gewohnt sind.
Gehäuse
Da die Computersimulation für den W 115-4 nach einer Kammer mit 3 Litern verlangte, wählten wir für die erste Kammer diese Größe. Die weiteren Kammern verkleinerten wir ein wenig. So ganz nebenbei dienen die Trennbrettchen zu den anderen Kammern der Gehäuseversteifung.
Nach dem Gehäusebau ging es an den Einbau der Technik: Dämmstoff, Lautsprecherchassis, Bassreflexrohr - Moment mal, da fehlt doch etwas? Ja, richtig: Die Frequenzweiche musste ja erst noch von uns entwickelt werden, wer den fertigen Bauplan nachbaut, hat es bedeutend einfacher und kann auf eine fertig aufgebaute Frequenzweiche zurückgreifen.
Also sorgten wir bei der Entwicklung dafür, dass die Kabel zu den Chassis von außen zugänglich waren, und begaben uns an die Dimensionierung der Weichenbauteile. Dabei orientierten wir uns an einem vorherigen Projekt bei dem zwar zwei W 115-8 verwendet wurden, die allerdings letztendlich in Parallelschaltung auch wieder vier Ohm ergeben. Also starteten wir den Versuch, nur den Spannungsteiler des Hochtöners an die neue Situation anzupassen - und höre da, diese Art Weichenentwicklung ging in diesem Falle auf - das Endergebnis gefiel uns.
Da stellte sich fast zwangsläufig eine weitere Frage: Wie ist denn das Zusammenspiel der Family 11 und der Family Center im Heimkino? Bei gleichem Weichenaufbau liegt das doch auf der Hand. Auch eine Kombination mit der Family 12 bietet sich an. Nun ja, große Heimkinos im Keller kann man damit nicht beschallen, doch in kleineren Räumen stellt diese Kombination durchaus eine Alternative. Für größere Räume empfehlen sich dann doch die Family 14 und Family 18.
Die Weiche montierten wir letztendlich mit Schrauben auf der Rückwand hinter dem Hochtöner und zogen das Kabel mit einer mittels Schraube beschwerten Schnur durch den Irrgarten nach unten zum Anschlussterminal. Vor der Endmontage der Lautsprecherchassis wurde das Dämm-Material passend platziert und das auf 8,5 cm gekürzte Bassreflexrohr eingeklebt. Dann konnten endlich die Chassis verlötet und montiert werden.
Hörtest
Dann kam wieder der spannendste Moment beim Lautsprecher(selbst)bau: Der Umzug in den Hörraum mit einer ausdrücklichen Einladung zum Klangtest, denn Messgeräte haben zwar Mikrofone, aber keine Ohren. Diesmal haben wir für den Test einen altgedienten "Luxman L 215"-Stereoverstärker für die Hörsession eingesetzt, der seine Aufgabe im Vergleich zu so manch neuem Heimkinoreceiver ganz gut erledigt.
Wir begannen mit "Eleanor Rugby" von Musica Nuda auf CD die Hörsession. Der gestrichene Bass lieferte ein ungeheures Fundament, die Sängerin stand mit unglaublich viel Luft im Raum. Diese Performance gelangte allerdings aus einem Pärchen Symphony 84 in den Hörraum - wir mussten das High-Jack-Pärchen ja erstmal anklemmen. Also bereiteten wir uns auf eine fürchterliche Erfahrung beim Umklemmen vor - meist sind deutlich kleinere und preiswertere Boxen im direkten Vergleich zu größeren ja kaum zu ertragen. Doch statt enttäuschter Schmährufe erntete die Family 11 anerkennendes Staunen seitens des Publikums. Der Klang überraschte selbst bei komplexen Aufnahmen wie "In der Halle des Bergkönigs" aus den Apocalyptica-Celli mit Auflösung und Bühne, ohne in eine Lärmorgie abzudriften.
Die vergleichsweise hinzugezogene Needle machten ihren Job nicht einmal deutlich schlechter, und doch sind die Family 11 eine ganz andere Hausnummer, was die Grob- und die Feindynamik sowie die Tiefe der Bühne angeht. Die Needle gehört nach wie vor zum Besten, was aus einem winzigen Breitbänder herausgekitzelt werden kann, und doch ist eine größere Box natürlich im Vorteil. Außerdem war der Hörbereich der Needle quasi als Sweet Spot auf die Sofamitte begrenzt, während die High Jack durchaus das ganze Sofa akustisch ausleuchtet. So haben wir mit der Family 11 quasi die bauartbedingten Schachstellen der Needle ausgemerzt, was uns durchaus gelungen ist, wie später durch weitere Klangtests belegt wurde. Kein Wunder, denn bei gleicher Gehäusebreite weist die High Jack deutlich mehr Membranfläche als die Needle auf und der zusätzliche Hochtöner sorgt nebst besseren Rundstrahlverhaltens auch für eine schnellere Auflösung.
Da die Besucher eigentlich größere Boxen hören wollten, wechselten wir ein wenig bevor wir letztlich wieder auf die Family 11 zurückgriffen, was uns gleich einen Spontankauf des preiswerten Bausatzes bescherte. Das einfache Gehäuse ohne komplizierte Winkelzuschnitte kann im Baumarkt komplett zugeschnitten und auch von Selbstbau-Einsteigern problemlos aufgebaut werden. Selbst in kleinen Räumen stört sie dank möglicher wandnaher Aufstellung die Einrichtung nicht. So ist die Family 11 quasi eine "Einstiegsdroge" in den Lautsprecher-Selbstbau: Man kann bereits sehr, sehr gut Musik mit ihr hören.