Family14 Lautsprecherbausatz – für Musik und Stereo
Die Family 14 ist konzipiert für wandnahe Aufstellung, am besten in einem Regal oder in einer Schrankwand. Doch selbst bei bei freier Platzierung spielt die Family 14 ohne nennenswerte Schwächen. Angesichts der Treibergröße erscheint der Bass erstaunlich tief, vor allem aber straff und ohne aufgesetzt zu wirken.
Idee
In der Autoindustrie ist ein Facelift üblich. Warum also sollte es beim Lautsprecherselbstbau nicht auch ein Update geben? Schließlich zeugt die Notwendigkeit einer Bausatz-Aktualisierung von seinem Erfolg und das Entwicklerteam hat die Chance, seine Arbeit mit den Erfahrungen der Zeit noch einmal zu verbessern.
Gehäuse
Chassis
Die Daten des Hochtöners GDT 104 N wurden bereits veröffentlicht und sind der Vollständigkeit hier noch einmal wiedergegeben.
Weichenabstimmung
Die Frequenzweiche stammt nicht von der Ur-Version der Family14, dann das hätte zwar rudimentär funktioniert, wäre aber ganz sicher nicht die optimale Lösung gewesen, es kommt eben immer auf die Klangabstimmung durch Profihand an. Also haben wir die einzelnen Lautsprecherchassis mit aus der Box geführten Kabeln eingebaut und die Weiche neben der Box aufgebaut und so lange optimiert, bis die Messungen unseren und damit auch Ihren Ansprüchen genügte.
Letztendlich zeigte das Resultat unserer Bemühungen drei farbige Linien, die ganz gut zusammen passen. Die kleine Hochtonwelligkeit ist der Zeitersparnis durch das Aufsetzen des Hochtöners geschuldet, sie würde beim bündigen Einlassen desselben verschwinden und hat in der Praxis keine große Bedeutung, da man die Boxen selten genau auf Achse hört und unter praktisch jedem Hörwinkel relativiert sich der Einfluss dieser kleinen Frequenzgangwellen.
Die Frequenzweiche zweiter Ordnung mit 12 dB pro Oktave Flankensteilheit für jedes der beiden Chassis weist ein übersichtliches Schaltschema mit alles in allem gerade einmal 6 Bausteinen auf, zwei für den Tieftöner, 4 für den Hochtöner, da dieser einen Spannungsteiler braucht, um mit dem Tieftöner adäquat zusammenspielen zu können, ohne sich vorlaut in den Vordergrund zu drängen.
Hier fügen wir auch gleich die Diagramme der Family14-Messungen ein.
Sichtbar ist auch, dass die Berge und Täler im Frequenzgang unter praxisgerechten Abhörwinkeln deutlich glatter verlaufen.
Klang
Bei wandnaher Aufstellung, also im Regal, einer Schrankwand, für welche die Kompaktboxen entwickelt wurden - und selbst auf einem Sideboard oder Ständer bei freier Aufstellung im Raum - sind bei den upgedateten Family14 kaum erwähnenswerte Abstriche in der Klangqualität zu machen: Für den moderaten Durchmesser des Tiefmitteltöners reicht die Basswiedergabe erstaunlich tief hinab und bleibt dabei schön straff, ohne aufgesetzt zu wirken.
Dass höherpreisige Lautsprecherboxen in den Mitten und Höhen mehr Feinzeichnungen bieten, sollte jedem klar sein, doch die Vergleichsboxen in unserem Hörraum sind ja quasi aus einer anderen (Preisklassen-)Welt und angesichts dieser Konkurrenz können sich die Family14 gut behaupten. In den insbesondere für den Filmbetrieb, aber auch bei Musik wichtigen Kriterien "Sprachverständlichkeit" und "Impulswiedergabe" leisten sich die Family keine Schwächen, selbst Klavieranschläge setzen sich deutlich von der anschließenden Ausklingphase ab, was selbst von Fachzeitschriften hoch gelobte Boxen nicht immer besser können.
Auch wenn High-End-Hochtöner wie beispielsweise die über doppelt so teure, ferrofluidfreie Seas-Kalotte mehr feine Details wiedergeben, so wirkt der in der Family 14 verwendete Hochtöner keinesfalls billig. Unangenehme Schärfe oder gar Lästigkeit ist ihm glücklicherweise fremd.
Paarweise sind die Family14 ideal für das Jugend- oder auch das Arbeitszimmer geeignet, in ersterem darf es auch das in erster Linie als Family Center konzipierte Schwestermodell mit seiner doppelten Bassbestückung sein, falls die Eltern bei Hip-Hop, Rap oder Electro genauso bassresistent sind wie der Nachwuchs.
Für die jugendliche Zielgruppe reicht der Aufbau aus Grobspanplatte. Die mit der Gestaltung schöner Oberflächen verbundene Zeitverzögerung könnte bei der Plug-and-Play-Generation auf Unverständnis stoßen. Allen anderen Family-Usern steht es selbstverständlich frei, die Kisten schön zu gestalten, auch das Versenken der einzelnen Lautsprecherchassis hat noch keiner Box geschadet.
Wer seinen Wohnraum mit einer Frau teilt, sollte daher einen schöneren Aufbau in Erwägung ziehen, um die Notwendigkeit von beispielsweise fünf Family 14 plus Family 7 oder gleich zwei Subwoofern und einem Set aus vier Family14 mit einem Family Center und ein bis zwei Subwoofern zu argumentieren.
Fazit
Eine alte Regel besagt auf Neudeutsch: You get what you pay for. Nicht anders ist es bei den Family14 und dem zugehörigen Family Center der eine eigene Bauanleitung besitzt. Auch, wenn es sich um unser kleinstes Cinema-Set handelt, so stimmt die Klangqualität und der Minimal-Aufwand wurde beim Gehäuse betrieben.
Die Family 14 eignet sich dabei auf Grund ihrer guten Fullrange-Eigenschaften keineswegs nur als Satellit in Verbindung mit einem Subwoofer, sondern aufgrund ihrer ausgewogenen Klangeigentschaften auch hervorragend als vollwertiges Stereo-Setup beispielsweise im Arbeitszimmer oder in anderen kleinen Räumen, in denen die Musik in erster Linie der Hintergrund-Untermalung dient.